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Category: Story

Neue Spuren von Daktari Maria

Verein Sterntaler fördert ein weiteres Projekt der Menschlichkeit

Mit der Errichtung und Übergabe eines Schülerwohnheimes für 160 Massai-Kinder in unmittelbarer Nähe zum Areal des Health-Center von Entasekera wurde im vergangenen Jahr von „Sterntaler“ ein weiterer „Herzenswunsch“ von Dr. Maria Schiestl verwirklicht. 

Doch nicht nur das. Unter laufender Kontrolle und durch Mitorganisation von Sterntaler-Mitarbeiterin Britta Wulfekammer wurden in der Zwischenzeit auch viele weitere Projekte wie Workshops, Schlangenbiss-Schulung, etc. durchgeführt.

So wurde im vergangenen Herbst bei einem „Kontrollbesuch“ von Thomas Hundsbichler und Michael Knauer in Entasekera und im Namen von Sterntaler der Grundstein für einen weiteren Akt der Menschlichkeit gelegt. Nur einen Steinwurf vom Health-Center entfernt befindet sich das Namelok-Naretoi-Heim – ein Heim und zugleich „Auffangstation“ für Kinder mit Behinderung und für Mädchen auf der Flucht vor einer viel zu frühen Ehe und vor den Praktiken der Genitalverstümmelung. Das Heim, welches darüber hinaus medizinische und chirurgische Rehabilitation sowie Bildung für gefährdete Massai-Kinder und zugleich Notunterkunft, Grundversorgung, Physiotherapie und Unterhalt gewährleistet, wird von Krankenschwester Franziska Mukinka, einer Sozialarbeiterin mit 30-jähriger Erfahrung in der Arbeit mit behinderten Kindern, geführt.

Thomas Hundsbichler und Michael Knauer präsentieren mit Heimleiterin Franziska Munkinka das „Hilfsabkommen“ für 12 bedürftige Kinder

Sie war es, die in ihrer Verzweiflung an Britta Wulfekammer mit der Bitte um finanzielle Unterstützung von Sterntaler herangetreten ist, da aufgrund von politischen Unruhen und Steuererhöhungen in Kenia kaum mehr staatliche Gelder fließen und so diese uneigennützige Organisation im Loitta Massai-Land für behinderte Kinder beinahe vor dem „Aus“ stand. So war es, ganz besonders im Sinne von Dr. Maria Schiestl, für die Sterntaler-Verantwortlichen selbstverständlich, helfende Hände auszustrecken und es wurde als erster Schritt vertraglich vereinbart, dass der Verein Sterntaler für 12 behinderte Kinder ein Jahr lang die medizinische Behandlung, Unterbringung und Verpflegung sowie Therapie und Ausbildung im Namelok-Naretoi-Heim ermöglicht. Die Kosten für das erste Jahr und für alle 12 Kinder wurden mit insgesamt € 10.000,- fixiert. 

Was so eine Hilfe für jedes einzelne Kind bedeutet, weiß Britta Wulfekammer anhand der tragischen Geschichte über die 7-jährige außerehelich geborene Susan Nenkai zu berichten: „Susan kam im Health Centre von Entasekera mit mehreren Kontrakturen (Missbildungen an Händen und Füßen) zur Welt. Aus Angst vor Flüchen und Hexerei war Susans Familie verzweifelt und ihre Mutter fühlte sich stigmatisiert. Dennoch brachte sie die kleine Susan irgendwann ins Namelok-Naretoi-Heim, das sofort initiativ wurde und mit Hilfe von Wellspring International die notwendigen Operationen in die Wege leitete.

Anfangs begegnete man ihr mit Skepsis, doch mittlerweile kann Susan alleine gehen und durch die fortlaufende medizinische Rehabilitation ist Susan zu einem fröhlichen, schönen Mädchen erblüht, welches mit Unterstützung des Namelok-Naretoi-Heimes demnächst sogar die Schule besuchen kann. Das Bild der Ablehnung, das Susan umgab, wurde vollständig widerlegt.

Waschtag in Entasekera

 

Britta Wulfekammer berichtet aus Entasekera

„Vor gut drei Monaten machte ich mich, dieses mal in Begleitung von vier jungen Lehramts-Referendarinnen, wieder auf die Reise, um im Health-Center nach dem Rechten zu sehen und um zahlreiche administrative Arbeiten im Sinne vom Verein „Sterntaler“ zu erledigen.

 So waren u.a. Gespräche mit dem Gesundheitsministerium in Narok zur weiteren Zukunft des Krankenhauses geplant. Darüber hinaus standen intensive Gespräche mit den Vorsitzenden sowie den Angestellten des Namelok-Naretoi-Heimes auf dem Programm. Und das alles „Gott sei Dank“ noch vor den katastrophalen Unwettern mit samt den Auswirkungen des „El Ninos“, welche ein Durchkommen von Narok nach Entasekera kaum mehr möglich machten. 

Zu aller erst besuchten wir das Grab von Dr. Maria und Ludwig, um anschließend im Krankenhaus einem kleinen Jungen beizustehen, der gerade mit schweren Verbrennungen eingeliefert wurde. Am darauffolgenden Tag stand ein Besuch beim neuen Förderprojekt Namelok-Naretoi – Heim für Behinderte – an. Seit einigen Monaten können dank der Sterntaler-Initiative bereits zwölf Kinder mit besonderen Bedürfnissen unterstützt werden – einschließlich Schulausbildung, Unterbringung und Verpflegung. Wir lernten den Vorsitzenden sowie Angestellte und Schüler kennen und führten intensive und inspirierende Gespräche über Aktivitäten für die weitere Zusammenarbeit, wie z.B. das geplante Hygienetraining und weitere kapazitätsbildende Maßnahmen.

Und dann kam der Regen: Die Straßen waren kaum passierbar, von Narok bis Entasekera (75 km) benötigte man mit dem Auto über „acht!!!“ Stunden, das Wasser drang in den Häusern durch den Boden, Schulen mussten geschlossen werden, viele Felder samt Ernte wurden größtenteils zerstört und dazu dann noch im ganzen Land Unruhen wegen der überbordender Steuererhöhungen durch die Regierung. Es trifft wieder einmal die Ärmsten der Armen und gerade deshalb ist es wichtig zu helfen.

Wir und alle Sterntaler-Freunde tragen mit jedem „Sterntaler“ dazu bei, zumindest in der kleinen Entasekera-Welt von Doktor Maria Schiestl die Voraussetzung für stabile Verhältnisse zu schaffen, damit ihr Lebenswerk samt allen geplanten Projekten weiter bestehen kann.“

Besuch im Namelok-Naretoi-Heim